LICHT, TANZ, FRÖHLICHE BEWEGUNG
Duo de Salzburg begeisterte mit Chopin und De Falla


"Eine innige musikalische Partnerschaft: Yvonne Timoianu und Alexander Preda müssen den technischen Aspekten ihres Spiels längst keine Beachtung mehr schenken und sind so in der Lage, das ganze Wesen einer Musik auszuloten.
Da sind Phrasierungen bis ins kleinste ausformuliert, da wird gemeinsam geatmet und um feinsten Nuancen gerungen. Und dabei ein Stadium erreicht, das Anstrengungen unhörbar macht, sich Konvention in Licht und Tanz und fröhliche Bewegung auflöst.
... Manuel de Falla, "Siete canciones populares": hier machte sich besonders schön der außerordentlich warme und kantable Ton der Cellistin bemerkbar, vor allem in abgrundtief melancholischen Liedern wie "Nana". Doch selbst gitarrenähnliche Pizzicatti, wie bei der "Jota" besaßen bei ihr klangliche Fülle, hatten "body", wie man im Jazz sagt.

Der Gipfelpunkt kammermusikalischen Zusammenspiels war sicherlich in der abschließenden Chopin-Sonate erreicht. Auch wenn Chopin der Klaviersatz sehr virtuos geriet, und Preda dieseVirtuosität mit sensibler und hochdifferenzierter Anschlagkultur adelte, waren beide Instrumente doch gleichrangig behandelt. Beispielhaft für die innige musikalische Partnerschaft mag das herrliche Largo stehen, das nur von erfahrenen Musikern, die technische Aspekte ihres Spiels längst überwunden haben, in solcher Eintracht und fast meditativer Ruhe gestaltet werden kann. Dass nach einem Augenblick atemloser Stille, noch vor dem Finalsatz, Beifall ausbrach, war weniger ein Zeichen von Unkenntnis der Konzertgepflogenheiten, als spontaner Entschluß zur Dankbezeugung."
(Matthias Gans, Neue Westfälische, Deutschland 1999)